hier mal ein etwas anderer Rennbericht, von einem irgendwie fast perfektem Rennwochenende, beim LRP-Challenge Lauf am letzten Wochenende in Burgdorf!
Vorab schon mal: „Es ist wieder passiert“, ich habe mein zweiten Challenge Lauf in dieser Saisson gewonnen! Freu freu freu!!!
Aber nun mal von Anfang an.
Da es sich beim traditionellen LRP-Challenge Pfingstlauf in Burgdorf um das erste Outdoor-rennen der Saisson handelt, schaut man Natürlich als erstes mal auf den Wetterbericht, der sich im lauf der Woche ständig änderte und nichts gutes voraus sagte! Mal am Sonntag Regen, mal am Samstag oder gar an beiden Tagen und auch mal gar keinen Regen! Ok, nimmst es wie es kommt, dachte ich mir!
Als zweites schaut man sich ja die Nennliste an. Au ha, 54 Fahrer für die 17,5 Klasse und dann auch noch stark besetzt, das wird dann ja mal interessant! So Namen wie C. Wehrmann, F. Falkenberg, M. Wittemeier, N. Rosenhahn, S. Hummers und natürlich mein direkter Konkurrent Moritz Flügge, der mit mir um die Tabellenspitze kämpft! Also so um die 15 Fahrer die alle für ein Sieg gut sind!
Einige davon haben sich schon am Freitag angesagt und ich plante das darauf hin eben so.
Nun, was soll ich sagen, also am Donnerstag Abend noch mal den Wetterbericht im Netz geschaut, und? Für Freitag Regen, bis Samstag Mittag, danach dann trocken und am Sonntag Sonne mit bis zu 22 Grad!
Ok, Freitag gekänzelt und Anreise für Samstag Mittag geplant! Mmh, und jetzt komm´s, Freitag auf der Arbeit den ganzen Tag kein Regen, Ok, dann Feierabend und immer noch kein Regen, Oohkaaay, zu Hause angekommen, immer noch kein Regen, ???, Telefonat nach Burgdorf, Antwort: hier kein Regen, alle trainieren schon----Scheisse!!!
Wieder Umplanung, weil Freitag schon zu spät, Samstag früh losfahren!
Samstag:
Wecker Klingelt um 7.30 Uhr, schaue aus dem Fenster und was seh ich da? Regen!!! Kann doch wohl nicht wahr sein!
Egal, auf nach Burgdorf, dort angekommen, REGEN!!! Info: tja, Gestern war trocken, Toll!!!
Samstag den ganzen Tag, Regen! Die Nückels sind spät Mittags angekommen und gegen 19 Uhr wieder gefahren, ohne auch nur einen Akku geladen oder überhaupt aufgebaut zuhaben!
Nun, es hörte doch tatsächlich gegen 18 Uhr auf zu Regnen und ab hier war es dann auch wirklich trocken! Nur die Strecke am Samstag nicht mehr, jedenfalls nicht mehr vor der Dunkelheit!
Nun ja, es war am Samstag trotzdem ein guter Tag, das Team saß in einem großem Zelt zusammen und es war Zeit für Fachsimpeln, Akkupflege u,s,w.
Ein, zwei Captain Cola waren wohl auch dabei!
Dann noch das Setup vom letztem Jahr eingestellt, mit zwei kleinen Änderungen (Ackermann um 1mm verändert und 3000er Diff.Öl ins hintere Diff.) und der Sonntag konnte kommen!
Die Sorge unserer Jungs, was wohl ohne Training am Sonntag dabei raus kämme, wischte ich mit meiner Großschnautzigen Antwort zur Seite: „Ach was, ein Akku Training und den Rest lenk ich einfach wech!“. Tja, großes Gelächter!
Sonntag:
Um 5.30 hör ich Autotüren schlagen, Leute sabbeln, die ersten sind schon wieder da und wollen im trockenem Trainieren! Ich also raus aus dem Bett, will mit machen! RC-Carfahrer haben echt einem an der Klatsche!
Also an die Strecke, und? Den Nebel den ich so sehe, war ja gar nicht auf meinen Augen vom frühen aufstehen, er war Wirklichkeit und so nebenher die Strecke auch noch immer feucht! Au man, nun dachte ich echt, das wird hier heute irgendwie nichts, wie auch, war ja noch nicht einmal ein paar Akkus in Schwarnewede gefahren! Ich Idiot!
Gott sei Dank wurde es dann schnell wärmer und das warten hatte so gegen 7. 45 Uhr ein Ende. Einige hatten nicht so viel Geduld und versuchten es schon früher, aber das war eigentlich nur so ein rumgerutsche! ES wurde immer trockener, erster Akku gegen 8 Uhr, oh Gott, es war Finger angesagt, war nicht so toll! Also noch mal schnell das Auto von den Federn her weicher gemacht, um mehr griff zu generieren.
Ja und dann war es fast trocken und es wollten auf einmal alle, gefühlte 80 Fahrer, gleichzeitig fahren! Die Jungs von MAC Burgdorf hatten das aber so vorher gesehen, war ja nicht schwer, und haben das schnell in den Griff bekommen.
Drei Minuten Training, dann Wechsel, denn um 9 Uhr sollten ja die Vorläufe beginnen! Tja, zwei mal 3 Minuten Training, mehr war nicht drin und der eine Akku noch nicht mal leer! Und dann kam sogar noch die Sonne raus, gute Bedingungen also! Was soll´s, muss der dritte Vorlauf eben sitzen!
Vorläufe:
Jetzt kam das zum tragen was man wohl Reifenpoker nennt!
Es sind ja nur zwei Satz der ach so tollen 30X Reifen zugelassen und fast alle ließen zwei neue markieren, weil neue eben die ersten 20 Runden 3 Zehntel schneller sind!
Beinahe alle sind mit neuen Reifen angefangen und einige fuhren den ersten lauf auch gar nicht, weil sie sich dachten, den Vorteil der neuen Reifen im zweiten lauf ausnutzen zu können!
Erster Vorlauf:
Ich war sehr überrascht wie gut es lief, weil ich von Anfang an, während des Laufes, als führender der letzten Gruppe ausgerufen wurde! Als ich aber auf den zweit und dritt platzierten, die im Zweikampf waren, auflief gab es leider ein Kuddel Muddel bei dem ich als Verlierer heraus kam.
Ich verlor 6-8 Sekunden, schrieb aber trotzdem einen 3er und war somit schon sicher im A-Finale weil vorher angekündigt worden war das alle Finale mit Zehn Fahrern gefahren werden! Jupps, wie geil!
Zeiten Vergleich, aha, trotz 8 Sekunden Verlust nur 1 Sekunde hinter dem Ersten! Nach kurzen überlegen und Meinungsaustausch im Team welchen Reifen im zweitem Lauf, den selben oder den neuen, hab ich mich dazu entschieden den selben noch einmal zu nutzen.
20 Runden je 3 Zehntel schneller macht ohne Fehler 6 Sekunden, 6-8 Sekunden hab ich im ersten verloren, mh, müsste passen!
Zweiter Vorlauf:
Ohne Fehler durchgefahren und mit den alten Reifen ein 6er geschrieben aber weil nun drei andere Fahrer den Vorteil der neuen Reifen genutzt haben, bin ich von 3. auf den 6. abgerutscht!
Mh, was nun? Noch mal die benutzen Reifen oder doch auch neue? Was könnte passieren wenn ich mir die neuen für die Finale aufbewahre? Ich könnte bis auf Platz 9 abrutschen! Was bringt mir dann ein neuer Satz Reifen?
Oder Risiko, und im Dritten Lauf auf die Pol fahren, im Finale dann mit den benutzten Reifen? Mh, nicht ganz einfach, oder? Lange überlegt, Rücksprache mit dem Team, im Fahrerlager geschaut, wer nutzt im dritten die noch neuen Reifen? Dann die Entscheidung! Mein direkter Konkurrent Moritz Flügge hat neue Reifen drauf, weil er zweimal ausgefallen und nun als letzter im Zugzwang war. Also für den dritten Lauf neue Reifen drauf, gegen halten und versuch auf Pol zu fahren!
Dritter Vorlauf:
Kurz und Gut, es hat geklappt, ich werd Irre, schnellster Lauf und einen Einser geschrieben!
POLPOSITION, wie Geil ist das denn?
Vor den Finalen:
Gut ich also Pol, dann hinter mir Frank Falkenberg, dritter Michael Grothe und dann erst Moritz Flügge! Weiter dann S. Hummers, M. Wittemeier, C. Wehrmann, F. Weddige, H. Behrends und N. Rosenhahn.
So erstmal rumgeschaut, wer hat noch neue Reifen? 4 Fahrer von zehn, mh, gut! Wo stehen diese? Ah ja, auf Drei, Vier, Sieben und Neun! Frank Falkenberg hinter mir auf zwei hatte auch nur noch benutzte, gut, also irgendwie einer als Puffer! Ich selber hatte ja auch nur noch benutzte, ein einmal gefahrenen und einen den ich schon zweimal benutzt hatte. Weil ich mir dachte das alle vier im ersten Finale ihre neuen Reifen nutzen und ich daher wohl keine Chance gegen sie habe, baute ich meinen schlechteren Reifensatz drauf, eben weil der Vorteil der Reifen nur einen Akku hält und somit ab dem zweitem Finale Ausgleich wäre!
Erstes A-Finale:
Ich stand also auf den ersten Startplatz und Start!
Ich konnte mich von Anfang an von Frank absetzen! Michael der dritte hatte wieder erwarten nicht seine neuen Reifen drauf gebaut und hielt Moritz, der mit recht neuen Reifen unterwegs war, eine ganze Ecke auf, als Moritz dann endlich an Michael und Frank vorbei war, hatte ich schon einen schönen Vorsprung. Es dauerte bis in die fünfte Minute, wo er dann leider an mir dran war. Er machte irre Druck, ich werte mich so gut ich konnte und hielt ihn dann auch hinter mir! Dadurch kam natürlich Ch. Wehrmann, der auch mit neuen Reifen unterwegs war, immer näher und machte seinerseits druck auf Moritz! Dieser wollte aber auf alle fälle den Vorteil seiner besseren Reifen ausnutzen und fuhr sehr aggressiv, was zur folge hatte das er einen Riesen Abflug baute und Christian gleich mit Riss! Year, das war der Schlüssel zum Erfolg!
Ich konnte somit erleichtert den Laufsieg nach Hause fahren!
Zweites A-Finale:
Jetzt hatten nur noch Michael (3. Startplatz) und Norbert (9. Startplatz) neue Reifen, wobei nur Michael diese jetzt auch nutzte. Alle anderen mussten nun mit benutzten Reifen fahren und ich baute meinen nur einmal genutzten Reifensatz drauf! Jetzt war die Zeit und die Chance den Sack zu zumachen, also stand ich wieder auf Startplatz 1 und los!
Abermals konnte ich mich von Frank absetzen, dabei achtete ich im besonderen auf Michael! Dieser konnte seinen Reifenvorteil jedoch nicht umsetzen, er machte ein paar kleine Fehler und hing den ganzen lauf hinter Frank fest! Nachdem ich einen Vorsprung von fast 4 Sekunden heraus fahren konnte, nahm ich mich etwas zurück und fuhr mit nicht mehr soviel Risiko den zweiten Laufsieg entgegen! JAAAA, Gesamtsieg, ich dreh durch! Was für ein Wochenende!
Drittes A-Finale:
Eigentlich war, zu meinen Gunsten, ja schon alles entschieden und ich brauchte auch nicht mehr fahren, aber um den zweiten Platz kämpften noch 5 Fahrer. Darunter zwei meiner Teamkollegen und ich glaube es wäre unfair, den anderen gegenüber, den dritten Lauf nicht zufahren! Also stand ich wieder auf den Startplatz 1. Start! Diesmal konnte ich mich nicht so weit von Frank und Michael absetzen und irgendwie haben sich alle so eingereiht, bis auf Norbert der jetzt erst seinen neuen Satz Reifen nutzte, weiß der Geier warum erst jetzt im letzten Lauf! Dennoch konnte ich mich vorne halten und somit habe ich das letzte A-Finale vor Frank, Michael und Norbert auch noch gewinnen dürfen! Mein Grinsen wurde natürlich immer Breiter! Bernd Haas hatte ja mal im Forum, nach mein A-Final Einzug bei der DM in Hamm, geschrieben das man mir mein Grinsen jetzt aus dem Gesicht Operieren müsse, nun, mal schauen wie lange es diesmal anhält!
Fazit:
Ich hatte ein Perfektes Auto (ARC R10), ein tolles Team (LMI-Racing), eine gute Strategie und natürlich auch ein bisschen Glück. Die Tagesform war wohl auch nicht die schlechteste!
Irgendwie passte es halt, hab wohl auch alles richtig gemacht und dann Gewinnt man auch mal ein Rennen mit 50 Startern! Nur bei der Siegerehrung musste ich mir ein wenig Spott gefallen lassen, wegen meinem Spruch: ein Akku, Weglenken und so!
Jetzt fragt man sich warum nur ein fast Perfektes Wochenende? Ganz einfach, ich fahre gerne Rc-Cars und bin das gesamte Wochenende nur 7 Akkus gefahren, es hätten ruhig auch ein paar mehr sein können! Aber ich will mich nicht beklagen....
bis dann, ein immer noch fröhlicher Uwe
Ach ja, in Anbetracht der Tatsache, das mein Teamchef Birne und der Big Boss Olaf von LMI-Racing das alles auch noch live mitverfolgt haben, könnte man das fast, fast wieder weg lassen!
